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DISTRONIC
Arbeitsweise / Limitierungen / Tips

Inhalt

  1. Einleitung

  2. Funktionsweise und Betriebsarten

  3. Grenzen der DISTRONIC

  4. Fahreindruck

 

I. Einleitung

Bereits 1998, mit Einführung der S-Klasse W220, startete Mercedes mit der Serienproduktion der DISTRONIC. Es handelt sich um einen Abstandsregeltempomat, also einen Tempomat, der mittels Gas- und Bremseingriff versucht eine eingestellte Sollgeschwindigkeit und den Abstand zum Vordermann zu halten.

Sie wurde seit ihrer Einführung kontinuierlich weiterentwicklung und in ihrem Funktionsumfang vergrößert. Im Folgenden wird die DISTRONIC code 219 beschrieben, wie sie in folgenden Fahrzeugen verbaut war:

  •  E-Klasse W211 / S211
  • CLS C219 / W219
  • S-Klasse Modellpflege W220 / V220
  • SL R230
  • CLK C209 / A209 / W209
  • ML / GL W164 / X164
  • R-Klasse W251

II. Funktionsweise und Betriebsarten

Im Kühlergrill der Fahrzeuge mit DISTRONIC ist ein Radar angebracht. Mit Hilfe dieses Radars wird die Entfernung zu anderen Fahrzeugen gemessen und die Annäherungsrate errechnet.

Mit Hilfe der so gewonnenen Daten erzeugt die DISTRONIC ein Lagebild und bietet, je nach Betriebsart verschiedene Funktionen an.

1. Aktivbetrieb

Schaltet der Fahrer den Tempomat ein, so wählt er eine Wunschgeschwindigkeit. Die DISTRONIC versucht nun diese Geschwindigkeit zu erreichen, ohne dabei den Abstand zu vorausfahrenden Fahrzeugen zu unterschreiten. Der Abstand kann vom Fahrer zwischen einer und zwei Sekunden eingestellt werden. Wird der Sicherheitsabstand von einer Sekunde Abstand zum vorausfahrenden Fahrzeug unterschritten, leuchtet eine Kontrollleuchte im Kombiinstrument auf:

Erkennt die DISTRONIC, dass mit der ihr zur Verfügung steheden maximalen Bremskraft die nötige Verzögerung nicht erreicht werden kann, ertönt ein Warnton.

2. Passivbetrieb

Dieser Warnton ist auch bei Fahrten mit abgeschaltetem Tempomat optional verfügbar. Er ertönt auch dann immer, wenn die Annäherungsrate an ein Objekt einen gewissen Schwellwert übersteigt. Auch die optische Warnung im Kombiinstrument bei Unterschreitung des Mindestabstands ist weiterhin am Arbeiten.

III. Grenzen der DISTRONIC

1. Geschwindigkeitsbereich

Die DISTRONIC funktioniert nur in einem gewissen Geschwindigkeitsbereich. Das hier vorgestellte System arbeitet ausschließlich bei 30-180km/h. Es können also keine Geschwindigkeiten oberhalb und unterhalb dieser Werte mit dem Tempomathebel vorgewählt werden. Fällt der Wagen unter die 30km/h aufgrund vorausfahrenden Verkehrs, so schaltet die DISTRONIC mit einem Warnton ab. Beschleunigt man manuell über das Gaspedal über die 180km/h so fällt der Wagen nach Loslassen des Pedals automatisch zurück auf die zuletzt eingestellte Geschwindigkeit (Passivbetrieb).

2. Maximal mögliche Verzögerung

Die DISTRONIC verzögert ausschließlich mit den Bremsen der Hitnerachse. Dadurch ist ihre maximale Verzögerung auf -2m/s² begrenzt. Ist eine höhere Verzögerung nötig, wird das Eingreifen des Fahrers verlangt (Warnton).

3. Abstrahlwinkel des Radars

Das Radar (siehe Bild oben) wirft Trichterförmig seine Strahlen nach vorne. Bei starker Kurvenfahrt und/oder bergigem Gebiet können Fahrzeuge nicht zuverlässig erfasst werden.

4. DISTRONIC kann nicht DENKEN!

Wichtig: Die DISTRONIC kann nur beurteilen, was gerade passiert. Sie kann Verkehrssituationen nicht vorhersehen - auch kann sie Lichtsignale (Blinken) nicht deuten. Fahren Sie also in der linken Spur der Autobahn und in der rechten Spur sehen Sie einen LKW hinter dem ein Fahrzeug zum Überholen ansetzt, so schalten Sie die DISTRONIC im Zweifel ab - denn sie erkennt diese Situation erst, wenn der PKW in ihre Spur gezogen ist!

Insgesamt empfiehlt es sich die DISTRONIC intelligent einzusetzen. Wählen Sie nur Geschwindigkeiten vor, die zum Mitschwimmen im Verkehr geeignet sind. Wählen Sie eine zu hohe Geschwindigkeit vor, wird die Fahrt ruppig (starkes bremsen/beschleunigen). Wählen sie den größtmöglichen Abstand bei hohem Verkehrsaufkommen.

5. Weiter Gründe für ein Deaktivieren

  • Radar verschmutzt
  • ESP deaktiviert
  • ESP Eingriff
  • Wählhebel auf N

 

IV. Fahreindruck

Die DISTRONIC bietet vor allem in zwei Bereichen einen unglaublichen Mehrwert:

a) Starkes Verkehrsaufkommen oder Kolonnenfahrt - hier wird auch bei wechselnden Geschwindigkeiten zuverlässig der Abstand zum Vordermann gehalten.

b) Warnfunktion des Passivbetriebs - sie haben einen plötzlich haltenden Wagen übersehen? Kein Problem - die DISTRONIC warnt sie.

Für einen visuellen Fahreindruck inkl. Beschreibung der Bedienung genießen Sie nachfolgendes Video.

[JG]

Langzeittest
Mercedes E 500T

Weitere Details zum E500 finden Sie im: